Information zur
N26 Bank GmbH
- Hausanschrift
- Voltairestraße 8
- 10179 Berlin
- Kontakt
- Telefon: für Nicht-Premiumkonteninhaber kein Telefon-Support, lediglich eine Chat-Funktion steht zur Verfügung
- E-Mail: support@n26.com
- Internet:
- weitere Daten
- BIC: NTSBDEB1XXX
- Gruppe/Gesellschafter: Insight Venture Partners, GIC, Tencent, Allianz X, Peter Thiels Valar Ventures, Li Ka-Shings Horizons Ventures, Earlybird Venture Capital, Greyhound Capital, Battery Ventures und andere Wagniskapitalgeber
- Gründungsjahr: 2016
- Banktyp: Direktbank
- Einlagensicherung: Neben der Pflichtmitgliedschaft zur Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH (gesetzliche Einlagensicherung) besteht keine zusätzliche freiwillige Einlagensicherung. Für jeden privaten Einleger sind Einlagen bis EUR 100.000 abgesichert.
N26 bedient die Bankkunden, die sich am liebsten mit dem Smartphone in ihr Konto einloggen und eine moderne, übersichtliche Nutzeroberfläche erwarten. Genauso wie sich Bluetooth ein- und ausschalten lässt, können die Kunden etwa festlegen, ob sie über bestimmte Kontobewegungen mittels Push-Nachrichten informiert werden und zur ausgestellte Mastercard-Debitkarte ob sie am Geldautomaten, im Ausland, beim Online-Shopping oder in bestimmten Regionen funktionieren soll. N26 ist weit entfernt von der Krawatten-Welt klassischer Banken, die Mitarbeiter verwenden im Kundenumgang das "Du" und der Kontakt gleicht dem auf Social-Media-Plattformen.
Zu einem vollwertigen Girokonto wurde das Konto von N26 erst nach und nach. N26 setzt auf ein Nebeneinander von einer Standardvariante ohne Grundpreis, um auf ausreichend Schwungmasse zu kommen, und kostenpflichtigen Premium-Kontomodellen. Es können Unterkonten, sogenannte Spaces, geführt werden, auch zusammen mit anderen. Eine Ein- und Auszahlungsmöglichkeit besteht in Kooperation mit Barzahlen.de an zahlreichen Ladenkassen, zusätzlich zur Auszahlungsmöglichkeit an Geldautomaten. Auslandsüberweisungen führt N26 über den Partner Wise aus. Mittelfristig will sich N26 noch stärker zu einer Plattform entwickeln. Produkte aus den Bereichen Sparen, Fonds, Versicherungen kommen in der Regel von Fremdanbietern. N26 macht deren Dienste mit der App zugänglich und kann so Provisionen verdienen.
Im Juli 2016 erhielt das Unternehmen für die neu gegründete N26 Bank GmbH eine deutsche Vollbanklizenz. Bis dahin waren sie selbst gar keine Bank und hießen Number26. Als Fintech-Unternehmen angetreten, das Girokontoangebot startete im Januar 2015, war der Zuständigkeitsbereich lediglich die Produktentwicklung, die Nutzeroberfläche, die Kundenbetreuung und das Marketing. Partnerbank im Hintergrund war die Wirecard Bank. Nach der Trennung von der Wirecard Bank im vierten Quartal 2016 wurden die Kundenkonten transferiert - wie bei einem Wechsel des Girokontos mussten alle Zahlungspartner über die neue Bankverbindung informiert werden.
Zweifelsohne setzte N26 Standards und sorgte für einiges an Unruhe bei den etablierten Girokontoanbietern. Ohne Wirren ist die Geschichte von N26 jedoch nicht. Kontokündigungen seitens der Bank, gerichtet gezielt an Kunden, die sehr häufig Geld abhoben, und weitere ungeschickte Handlungen führten zu Verärgerung und Imageeinbußen. Zeitweise warfen Kritiker N26 vor, Kundenservice und Abläufe hätten nicht mit dem schnellen Wachstum mitgehalten. Die Möglichkeiten, die Bank zu kontaktieren - sie sind fast ausschließlich auf eine Chat-Funktion beschränkt - erwiesen sich insbesondere bei Betrugsfällen als unzureichend. Im Mai 2019 forderte schließlich die deutsche Finanzaufsicht nachdrücklich dazu auf, die Geldwäschevorkehrungen zu verbessern, was sich vornehmlich auf das Feststellen der Identität der kontoeröffnenden Personen bezog. Die Probleme mit der deutschen Finanzaufsicht halten seitdem an. Es wurden Sonderaufseher entsandt und wegen verspäteter Abgabe von Verdachtsmeldungen wurde N26 im Juni 2021 mit einem Bußgeld von 4,25 Millionen Euro belegt. Das Wachstum wird derzeit durch die Aufsicht gebremst, maximal 50.000 Neukunden pro Monat erlaubt sie, um der Bank mehr Zeit zu geben, an den Mängeln zu arbeiten.
Von Wagniskapitalgebern finanziell bestens ausgestattet, waren die Ambitionen global. Das Kontoangebot ist in zahlreichen Ländern der Europäischen Union verfügbar. Auf dem Expansionskurs außerhalb der Europäischen Union hat N26 stets teuren Schiffbruch erlitten: In Großbritannien hatte N26 das Geschäft im Oktober 2018 aufgenommen und stellte es mit dem Brexit begründet im April 2020 ein, obwohl der Brexit schon bei Start so gut wie klar war. Für die Zeit nach dem Brexit wäre eine britische Banklizenz notwendig geworden, N26 schätzte es als unwirtschaftlich ein, den Aufwand mit der Lizenz auf sich zu nehmen. Auch das US-Abenteuer endete für N26. US-Bürger konnten ab Juli 2019 ein N26-Konto eröffnen, im November 2021 wurden sie geschlossen. N26 war in den USA auf einen Partner mit Banklizenz angewiesen, Axos. Eine Strategie, die sich rückblickend als falsch herausstellte. Statt mehr Geld in den hart umkämpften US-Markt zu pumpen, soll der Fokus nun vorerst auf den europäischen Kernmärkten liegen. Wegen der gemachten Erfahrungen sollte es in Brasilien anders laufen, dort wurde eine eigene Banklizenz beantragt. Am Eintritt in den brasilianischen Markt hatte N26 seit 2019 gearbeitet. Einem begrenzten Interessentenkreis hatte N26 beginnend ab November 2021 eine frühe Version des Produkts bereitgestellt. Im Januar 2022 hatte N26 seine Pläne für Brasilien intensiviert und angekündigt, hunderte neue Stellen in São Paulo schaffen zu wollen. Im November 2023 gab N26 bekannt, sich vom brasilianischen Markt zurückzuziehen, nochmals begründet damit, sich auf die europäischen Kernmärkte konzentrieren zu wollen.